Steffi Kuhrt stellte ihr Konzept mit vielen praktischen Beispielen aus ihrem Alltag kompetent und kurzweilig vor.
Nach 10 intensiven Stunden und um die Themen Zungenruhelage und Schlucken haben wir nun viel neuen Input in diesem Fachbereich. Das SZET-Konzept erweitert unser Therapieangebot in der Behandlung unserer Patienten, die vom Kieferorthopäden empfohlen werden. Die Therapiemethode baut darauf auf, dass der Patient nur das lernt, was er für das korrekte Schlucken braucht, also ohne langen Umwege mit mundmotorischen Übungen.
Warum eine logopädische Behandlung?
Viele Kinder kommen aufgrund ihrer kieferorthopädischen Behandlung zu uns, da sie z.B. eine ungünstige Zungenruhelage und dadurch auch ein pathologisches oder noch infantiles Schluckmuster haben. Die Zunge drückt in Ruhe an die Zähne oder liegt zwischen den Zähnen.
Um die Zahn- und Kieferstellung nachhaltig zu korrigieren, muss die physiologische Zungenruhelage sowie das physiologische Schlucken erlernt werden. Denn: Eine fehlerhafte Zungenruhelage und ein pathologisches Schluckmuster wirken sich oft negativ auf die Zahnstellung und Kieferentwicklung aus. Das Erlernen der korrekten Zungenruhelage sowie des physiologischen Schluckens ist auch unerlässlich, um die bereits durch die kieferorthopädischen Behandlung
erreichte Korrektur beizubehalten. Ohne das neue Bewegungslernen des korrekten Schluckens kann es wieder zu Lücken oder Fehlstellungen kommen. Sind dabei mundmotorische Übungen zwingend notwendig?
Wenn ich Rad fahren lernen möchte, muss ich Rad fahren
Ein Beispiel von Steffi Kuhrt: Wenn Ihr Kind noch nicht Fahrrad fahren kann, welche Vorbereitungen treffen Sie dann als Eltern dafür? Sie besorgen ein Fahrrad, einen Fahrradhelm und begleiten ihr Kind bei den ersten Versuchen des Radfahrens … so lange, bis das Kind die Balance halten kann und dabei noch gleichzeitig in die Pedale treten kann. Aber Sie kaufen sich bestimmt kein Fitnessgerät für die Beine, damit das Kind genügend Kraft hat oder balancieren die ersten Wochen auf dem Spielplatz, damit es die Balance halten kann.
In diesem Beispiel gehen wir doch selbstverständlich davon aus, dass es „nur“ um das Lernen einer neuen Bewegungskoordination geht. Wir denken nicht, das Kind hätte eine zu schwache Muskulatur und wenn die nur kräftig genug wäre, dann würde das Fahrradfahren schon von allein klappen.
Nein! Wir bringen dem Kind die Bewegung bei! Es lernt, die Bewegung zu koordinieren.
Und genau das tun wir, wenn wir ein physiologisches Schlucken und die Zungenruhelage anbahnen! Das ist Bewegungslernen. Daher kann auch das zeitraubende (und manchmal auch sehr mühsame) Training der mundmotorischen Muskulatur ganz einfach entfallen und direkt mit dem Bewegungslernen des Schluckens begonnen werden. Warum? Weil die Patienten in der Regel genügend Kraft haben, um die Bewegungen ausführen zu können. Das erklärt auch, warum mit dem gleichzeitigen Abbau der Habits viele Patienten schon in der ersten Stunde die korrekte Zungenruhelage einnehmen können und sehr schnell zum physiologischen Schlucken kommen. Eine langwierige Therapie, die sich gar über Jahre hinwegzieht, entfällt somit. In der Regel erlernen die Kinder die korrekte Zungenruhelage sowie das physiologische Schlucken innerhalb ganz kurzer Zeit und auch der Transfer in den Alltag lässt aufgrund des Abbaus der Habits nicht lange auf sich warten.
So freuen wir uns darauf, das Konzept von Steffi Kuhrt in unseren Praxisalltag zu integrieren.
Teilnehmerstimmen:
“Super Fortbildung – gerne mal wieder bei euch!”
“Schöne Praxisräume und super Organisation. Danke.”